Monatsspruch April 2023
Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende.
Römer 14,9
Liebe Lesende, liebe Freund:innen, liebe Geschwister im Glauben!
Heute hörte ich Dolly Parton singen, ihr Lied: „Just Because I’m a Woman“. Im Refrain singt sie: „Ja, ich habe meine Fehler gemacht, aber hör zu und verstehe, meine Fehler sind nicht schlimmer als deine, nur weil ich eine Frau bin.“
Jede:r von uns wird Rechenschaft über sich selbst ablegen … vor Gott (Römer 14,12). Den oder die andere zu richten, ist nicht unsere Aufgabe. Im Gegenteil: Zur Liebe sind wir berufen. Wir gehören dem Herrn, im Leben und im Sterben. Hört auf, einander zu bewerten, einander zu verurteilen. Helft euch gegenseitig, richtet einander auf, liebt euch – wie ihr von Gott geliebt seid, bedingungslos.
Es ist keine Frage, ob wir Fehler machen, sogar in Schuld geraten. Niemand ist hiervon ausgenommen. Aber wie gehen wir damit um? Verurteilen wir uns deswegen? Gehen wir mit uns selbst ins Gericht? Und auch mit anderen? Welche Schuld wiegt wie schwer? Ist alles gleich gültig, oder sind wir gleichgültig?
Während der Passionszeit gedenken wir des leidenden Christus. Zu Ostern feiern wir den Auferstandenen. Recht und Gerechtigkeit werden am Kreuz und in der Auferweckung aufgerichtet, so glauben wir. Gott selbst nimmt alles auf sich – und verwandelt die Kräfte des Todes in Leben. Das betrifft auch die Todesmacht der Sünde. Vergebung, Liebe und ewiges Leben, sind stärker als alles andere.
Vier Oscars gab es in diesem Jahr für einen deutschen Film „Im Westen nichts Neues“. Der erste Weltkrieg in seiner Monstrosität, junge Männer als Kanonenfutter, im Strudel schlimmster Gewalt einander Unvorstellbares zufügend. Natürlich sind wir in Gedanken sofort in den Kriegen unserer Zeit. Was für ein Verbrechen! Wer weiter denkt, wird über eigene schuldhafte Verstrickungen nicht hinwegsehen können.
Gott verdammt uns nicht. Die Schuld der Toten und der Lebenden, unser Leben und unser Sterben, wir, alle – gehören IHM, dem, der uns liebt.
Peter Jörgensen